Die Gesundheitsämter in Deutschland erreichen mit ihren Angeboten zu sexuell übertragbaren Infektionen (HIV und STI) auch eine große Anzahl von Prostituierten. Veränderte und sich verändernde Rahmenbedingungen ihrer Arbeit und sich u.a. aufgrund von Migration verändernde Sexarbeitsszenen führen dabei zu fortlaufender Weiterentwicklung und Anpassung der Angebote. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert vor diesem Hintergrund eine Bestandsaufnahme der Untersuchungs- und Beratungsangebote für Prostituierte für das Jahr 2016 durch die SPI Forschung gGmbH.
SPI Forschung erarbeitet einen Überblick über Profil, Umfang und Reichweite der (Beratungs-) Angebote für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter der Gesundheitsämter in Deutschland für 2016. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Frühjahr 2018 auf einer Fachtagung der Öffentlichkeit sowie Expert*innen vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) durchgeführt. Weitere Informationen können dem Projektflyer entnommen werden.
Ziel der Studie war die Untersuchung von Lebensverhältnissen, soziodemografischen Daten sowie Wissen, Einstellungen und Verhalten von männlichen Sexarbeitern. Die Erkenntnisse ermöglichen eine Ausweitung und Anpassung von Präventionsangeboten für diese Zielgruppe. Dabei orientierte sich die Studie an Bedarfsanalysen, die in Nordrhein-Westfalen zum Thema mann-männliche Prostitution in den Jahren 2001 und 2008 durchgeführt wurden (Michael T. Wright, 2001: „Lebenslagen von Strichern in Köln, Düsseldorf und im Ruhrgebiet: eine Bedarfsanalyse“ und Elfriede Steffan et al., 2008: „Stricherstudie Östliches Ruhrgebiet“).
Seit 2009 finanziert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Unterstützungsangebote für Frauen und Männer, die in der Sexarbeit tätig sind und eine neue Perspektive suchen. Ihnen wird im Rahmen eines Bundesmodellprojektes an vier Standorten Information, Beratung und Qualifizierung angeboten.
SPI Forschung GmbH evaluiert in Kooperation mit SoFFI F. (Sozialwissenschaftliches FrauenForschungsInstitut Freiburg) die Arbeit des Bundesmodellprojekts „Unterstützung des Ausstieges aus der Prostitution“. Ziel der Evaluation ist es der Frage nachzugehen, ob die anvisierten Zielgruppen erreicht werden und die Konzeptionen der Projekte sich bewähren bzw. inwieweit sie an veränderte Bedingungen angepasst werden sollten. Es werden dabei auch die regionalen Netzwerke, die an den Stadtorten auf- bzw. ausgebaut werden, in den Blick genommen.
Die Studie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz HIV/AIDS durchgeführt. Die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) stellte über die Bewilligung eines Forschungssemesters zusätzliche Ressourcen zur Verfügung.
Im Rahmen dieser Studie wird evaluiert, inwieweit die im Rahmen der Kohorte des Kompetenznetzes HIV/AIDS (Leitung Prof. Dr. Brockmeyer, Bochum) gesammelten soziodemographischen und medizinischen Daten zur Bearbeitung sozialwissenschaftlich orientierter interdisziplinärer Forschungsfragen geeignet sind. Das Thema „HIV und Altern“ wurde als wichtiges Querschnittthema der beteiligten Disziplinen ausgewählt. Damit wird ein sehr aktuelles Thema der HIV/AIDS Debatte aufgegriffen: fast 30% der über 9.000 HIV-positiven Patienten und Patientinnen der Kohorte sind älter als 50 Jahre, weitere 50% sind zwischen 40 und 50 Jahre alt.
Im Rahmen eines EU-Projektes zur Klärung der Fragen, ob in Europa ein virtuelles „Clearinghouse“ zum Thema AIDS-Prävention gebraucht wird, wie dieses Aussehen sollte und mit welchen Themen sich diese Internetplattform befassen sollte, führten wir im Auftrag der BZgA nach der „DELPHI“-Methodik eine Umfrage in Europa durch. Diese wurde in Berichtsform veröffentlicht und mit Experten diskutiert.
Die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Studie hatte die Evaluation der Angebote einiger Rehabilitationseinrichtungen zum Ziel, welche jungen Klienten und Klientinnen eine schulische Qualifizierung und das Nachholen von Schulabschlüssen im Rahmen der Suchttherapie ermöglichen. Die Erfahrungen mit diesen neuen Maßnahmen und deren Effekte wurden untersucht und darüber hinaus im Rahmen der Evaluation ein Erfahrungsaustausch der Projekte untereinander gefördert. In insgesamt sechs Einrichtungen der (teil)stationären Suchtkrankenhilfe wurde die Evaluation über Wirkungsweisen der unterschiedlichen Ansätze durchgeführt.
Im Rahmen einer länderübergreifenden IREFREA Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem Ausgehverhalten von Jugendlichen und deren Risikogewohnheiten sowie protektiver Mechanismen untersucht. Es wurden dabei spezifische qualitative und quantitative Methoden eingesetzt um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Kontextfaktoren für den Ausbruch von Gewalttätigkeiten relevant sind. Untersucht wurde auch die Wechselwirkung zwischen Gewalttätigkeit und anderen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken (inkl. Alkohol und Drogenkonsum), wie sie in derartigen Settings üblich sind.
→ Flyer „‚Abenteuer Nachtleben‘ – (Risiko-)Verhalten in der Clubszene“
Das Assessment „Quality assurance and quality management in the frame of national HIV-Prevention programmes” wurde zur Vorbereitung der WHO/BZgA Expertenkonferenz „How do we know what works? Strengthening Quality Assurance in HIV/AIDS Prevention in Europe” im Auftrag der BZgA durchgeführt. Die Berichte basieren auf der Auswertung einer qualitativen Befragung in 10 Ländern der Europäischen Union. Sie präsentieren die aktuellen Ansätze zur Qualitätssicherung der HIV-Prävention auf nationaler Ebene, einschließlich einschlägiger Beispielen guter Praxis und noch zu bewältigender Schwierigkeiten und Herausforderungen.
→ Assessmentberichte und Konferenzbericht sind veröffentlicht und verfügbar auf: www.BZgA.de
Im Auftrag des Initiators dieser von den Krankenkassen anerkannten Rauchentwöhnungskurse führten wir eine Evaluation über die Wirksamkeit der Kurse unter ehemaligen Kursteilnehmern durch. Der Bericht hierzu liegt vor.
Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) implementierte im Auftrag des deutschen Gesundheitsministeriums die „Deutsch-Ukrainische Partnerschaftsinitiative zur Bekämpfung von HIV/AIDS“. Die Initiative fördert und unterstützt bestehende und geplante Projekte im HIV/AIDS-Bereich in der Ukraine. Die regionalen Schwerpunkte liegen in der Oblasts Winniza, Khmelnizki, Chernovtsi und Ternopil in der Westukraine sowie der Oblast Donezk im Osten des Landes. Im Auftrag der GTZ führten wir im Mai 2008 ein Assessment zu bereits existierenden Angeboten im Bereich der HIV/AIDS-Prävention und Therapie in der Region Donetsk durch.
Diese Studie hatte zum Ziel, die Lebenslage von Strichern im östlichen Ruhrgebiet systematisch zu untersuchen. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse sollte der Prozess der Weiterentwicklung der Angebote für diese Zielgruppe unterstützt werden. Die vorliegende Studie basiert auf der Untersuchung „Lebenslagen von Strichern in Köln, Düsseldorf und im Ruhrgebiet: eine Bedarfsanalyse“ von Michael T. Wright (2001).
Die Mobilität von Menschen hat einen entscheidenden Anteil an der Ausbreitung von Krankheiten, also auch von HIV und sexuell übertragbaren Infektionen.
Ein hoher Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung der Zentral- und osteuropäischen Länder verdient seinen Lebensunterhalt im Ausland und pendelt in kürzeren oder längeren Zeitabschnitten zwischen der Heimat, in der häufig mehrere Familienmitglieder von dem jeweiligen Verdienst leben und dem Land des Broterwerbs. Sie tun dies auf Grund der sozial prekären Lebensverhältnisse in ihrer Heimat. Moldawien gilt als das ärmste Land Europas und so ist es nicht verwunderlich, das nach Schätzungen bis zu 40% der erwerbsfähigen Bevölkerung überwiegend ohne behördliche Genehmigung und entsprechende Dokumente im Ausland arbeitet.
Die im Auftrag von IOM Moldawien (International Organisation on Migration) in enger Kooperation mit CBS-AXA Consultancy, einer Moldawischen Forschungseinrichtung, durchgeführte Studie befragte im Jahr 2006 ca. 450 moldawische Bürger die teilweise im west- und osteuropäischem Ausland arbeiten. Ziel der qualitativen und quantitative Erhebung war zum einen die Kenntnisse, Einstellungen und Verhalten zum Thema HIV/AIDS zu erfragen und zum anderen die Nutzung der gesundheitlichen Einrichtungen in Moldawien und in den Zielländern in Erfahrung zu bringen.
Unter dem Titel „Gemeinsam Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung bekämpfen – Kooperation intensivieren und Finanzierung sichern“ führte der Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V. (KOK) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundeskriminalamt (BKA) und dem GTZ (der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) zu Beginn 2006 eine Fachtagung durch, um die Vernetzung in diesem Bereich zu stärken, Kooperationen zu verbessern und Handlungsfähigkeiten auszubauen. Im Vorfeld wurde diese Expertise mit dem Ziel erstellt, Kooperationsvereinbarungen zwischen Fachberatungsstellen und Polizeidienststellen in Form und Praxis zu analysieren, Vorteile und Defizite aufzuzeigen. Die Schwerpunkte der Untersuchung lagen auf Inhalte und Reichweite von Kooperationsvereinbarungen, dem Vergleich von Kooperationen mit und ohne Vereinbarung in der Praxis und der Einschätzung der Fachberatungsstellen und Polizeidienststellen dieser Kooperationen.
→ Frauenleben I: Abschlussbericht der qualitativen Phase der Studie (1. Projektphase)
→ Frauenleben II: Abschlussbericht der quantitativen Phase der Studie (2. Projektphase)